Warum dein MetCon nicht besser wird: bist du ein CrossFit-Opfer?

Kennst du das Problem? Du trainierst wie ein Berserker, isst halbwegs gesund und schläfst ausreichend – trotzdem werden deine Workout-Zeiten und Leistungen einfach nicht besser…und das obwohl du dich brutal abmühst. Und ein MetCon nach dem anderen raushaust. Du springst, du ziehst, du drückst und hüpfst. Was das Zeug hält. Aber die Zeiten deiner MetCon Workouts wollen einfach nicht besser werden. Das Gewicht ist immer noch schwer, die WODs mit Eisen brechen dich nach wie vor. Woran kann das liegen?

An deinem Körper? Hat der einfach keine Lust besser zu werden? Oder trainierst du falsch?

Letzteres wohl eher. Es ist echt ein Kapitalfehler, den wir immer häufiger beobachten können. Das geht oft einher mit dem falschen Bild, das die Gesellschaft über CrossFit vermittelt bekommt. Es ist eben nicht Ziel dieser Trainingsphilosophie, das am Ende des Trainings möglichst alle keuchen und schwitzend auf dem Boden liegen und nicht mehr können. Kommt vor, ist aber nicht das Ziel. Vielmehr wollen wir alle zehn phyischen Grundfertigkeiten ausgewogen trainieren und gute Allrounder werden. Dazu gehört auch eine gute Kondition. Das wird aus effizienter Ausnutzung der drei Energiegewinnungswege aka Metabolic Conditioning generiert.

Wie stark bist du im Vergleich?
Wie stark bist du im Vergleich?

Wieso aber funktioniert jetzt deine Herangehensweise evtl. nicht? Vielleicht bist du ein typisches „CrossFit Opfer“. Motiviert von heroischen Videos aus den Games, getrieben vom Willen zu neuen Bestleistungen, beeinflusst von diversen Online Programmings. Höchst motiviert rackerst du dich in deinem Training so ab wie es dir online vorgezeigt wird. Schön viele MetCons. All das, was so cool aussieht bei den Pros und dich keuchend auf dem Boden zurücklässt, den Blutgeschmack im Mund (siehe auch: „Blutgeschmack im Mund: Woher kommt das?“) . Aber weißt du was? Deine Heroes sind vor allem eines: verdammt stark!

MetCons ballern diese Jungs und Mädels nur in den letzten paar Wochen vor ihrer eigentlichen Wettkampf-Saison. Also kurz vor den Open, den Regionals und den Games. Der Rest des Jahres ist vor allem zum Kraftaufbau und Skill-Training reserviert.

Weißt du auch warum das Sinn macht? Weil dein Körper keine eierlegende Wollmilchsau ist. Beziehungsweise nur ein bisschen, denn er kann sehr wohl extrem stark und dennoch sehr ausdauernd sein. Sehen wir ja an Khalipa und Co. Aber unser Körper ist eben kein Multitasking-Talent, was den Umgang mit Trainingsreizen umgeht. Gibst du ihm Reiz durch hohe Gewichte wird er stärker, gibst du ihm Reiz durch hohe Wiederholungszahlen oder längere Workoutzeiten, dann wird er ausdauernder. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich das super in einer Trainingseinheit verbinden. Während lange MetCons dich also ausdauernder machen und geringe Rep-Zahlen mit hohem Gewicht die Kraft und Muckis wachsen lassen, bringt dich die Kombination aus beidem vor allem zu einem Punkt: deinem Startpunkt. Das nenn wir dann Plateau. Und wer will bitte hart arbeiten um auf dem annähernd gleichen Level zu bleiben?

Leider sehen so viele Programmings aus. Nach dem Warm-Up geht’s erst einmal in den Kraftteil. Oft so um die 5 Sätze mit geringer Widerholungszahl einer klassischen Weightlifting Übung. Gefolgt von einem längeren MetCon von 15-20 Minuten. Wenn du ausdauernd werden willst ne super Sache. Wenn du Kraft aufbauen willst ungeeignet.

Und wenn du im CrossFit besser werden willst? Auch dann ungeeignet. Zumindest für 70% deines Trainingsjahres. Mir fällt es auch manchmal schwer mich daran zu erinnern, denn mir macht der MetCon Teil mehr Spaß als das reine Krafttraining. Das ändert aber nichts daran, dass deine Kraft nun mal die Grundlage aller weiteren Leistungsfähigkeit ist.

Ein einfaches Beispiel: Das Benchmark Girl Diane besteht aus 21-15-9 Wiederholungen Deadlifts mit 100kg und Handstand Push-Ups. Um deine Zeit zu verbessern kannst du entweder ganz oft dieses Rep Schema trainieren mit geringerem Gewicht oder sogar dem gleichen Gewicht, um dein Herz-Kreislauf-System zu verbessern. Oder du kannst stattdessen viel Deadliften – mit mehr Gewicht, um stärker zu werden – und heavy Press, Push Press und Co. machen, um deine Kraft über Kopf zu stärken. Am Ende schaffst du dann vielleicht 200kg im Deadlift und 80 kg in der strict Press. Deadlifts mit 100 kg? Komm schon, plötzlich ein Kinderspiel. Handstand Push-Ups? Viel einfacher seit du so viel pressen kannst. Für welche Herangehensweise entscheidest du dich?

Wenn du verstanden hast, dass die Kraft unsere Grundlage ist auf der wir Kondition aufbauen, dann hast du fast gewonnen. Wenn dir dann noch das Licht aufgeht, dass dein Körper sich nur an den einen oder anderen Trainingsreiz gezielt anpassen kann und du dazu übergehst in Zyklen zu trainieren, dann hast du gewonnen. Im Gegensatz zu dem oben beschriebenen Programming vieler Boxen ergibt es mehr Sinn, wenn du den Großteil deiner Anstrengungen auf den Aufbau größerer Kraft und besserer Bewegungsausführung verwendest. Dazu zählt auch das Training deiner Power (Schnellkraft). Gerne verfeinert mit kurzen, knackigen WODs um die 7 Minuten Marke herum. Länger besser nicht. 20 Minuten Workouts gehen. schon in den katabolen Bereich. Das heißt, du baust deine Muskulatur eher ab. Hartes Krafttraining und kurze WODs sind die anabole Kombination, die dich stark, muskulös und am Ende bereit für die konditionssteigernden MetCons macht. Klingt nach einer starken Grundlagen-Kombi. Was meinst du?

 

Ab ans Eisen!

 

Finish strong, Art

 

Kleine Randnotiz: Die Einzigen, die durchaus gängig ihre Kraftwerte „opfern“ können, um etwas mehr Kraftausdauer zu trainieren sind aus meiner Sicht Soldaten, Polizisten, Feuerwehrleute und andere Eingreifkräfte. Bei diesen Berufsgruppen macht es Sinn, denn sie haben die „Burden of constant fitness“, wie es Rob Shaul (Begründer von Military Athlete) immer nennt. Bei ihnen bestimmt ihre Fitness möglicherweise jeden Tag ob sie überleben oder nicht. Ein nur starker, aber langsamerer Polizist macht da wenig Sinn. Aus diesem Grund arbeitet Rob mit diesen Kräften vor allem gemäß der „Fluid Periodization“, bei der er immer auch Ausdauereinheiten mit drin hat. Trotz Fluid Periodization haben alle seine Programme dennoch Zyklen, die auf dem oben genannten Prinzip aufbauen. Erst Kraft, dann alles andere.

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Strict = Strong

CrossFit, das verbinden die Meisten ausschließlich mit der maximalen Anzahl an Wiederholungen in einer minimalen Zeit. CrossFit ist nicht nur der „Sport of Fitness“ sondern auch der „Sport of Efficiency“, denn spätestens im Wettkampf wird jegliche Form und Technik, die durch effizientere Bewegungsausführung eine Workoutzeit verkürzt oder mehr Reps in die gegebene Zeit implementiert, auch eingebracht.

Wir sollten uns allerdings alle die Frage stellen, ob wir zu früh versuchen diese Techniken einzusetzen und uns somit auf lange Sicht eher selbst schaden, als besser und fitter zu werden? Es geht ja nicht nur um kurzfristigen Erfolg, sondern auch um lebenslanges Training, konstante Progression und „Elite Fitness“. (mehr …)

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Suprfit-Team Blogpost: Sidney – Motivation zum Rugby und Training

Im heutigen Suprfit-Team Blogpost stellen wir Euch ein weiteres Mitglied aus unseren Reihen vor. Sidney hat vor zwei Jahren ein duales Studium bei ITS angefangen, um sich im Bereich des Marketings zu spezialisieren. Außerdem spielt er, genau so wie Chris, Jerome und Timo, begeistert Rugby seit über 20 Jahren. Mehr zum Thema Training und Motivation erfahrt ihr in seinem Beitrag. Viel Spaß beim Lesen!

Mit fünf Jahren habe ich das Rugby spielen begonnen und bin seitdem regelmäßig und konstant am trainieren. Mittlerweile zähle ich 21 Jahre, in denen ich mindestens dreimal die Woche meine Zeit auf dem Rugbyplatz verbracht habe und auch immer noch verbringe. (mehr …)

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Suprfit-Team Blogpost: Jerome – In Love with Hantelbank Training

Wer steht hinter Suprfit? Diese Frage beantworten wir mit einem weiteren Beitrag unserer Suprfit-Team Blogserie. Das nächste, suprfitte Teammitglied, das sich Euch heute vorstellt, heißt Jerome. Er kam vor ungefähr einem halben Jahr zu uns und ist seitdem als Sales-Manager tätig. Genau so wie der Rest unseres Teams ist Jerome auch sportbegeistert, trainiert jeden Tag und spielt seit über 15 Jahre Rugby.

Welche Erfahrungen er für sein Training und seine Ernährung gemacht hat erfahrt Ihr in seinem Beitrag. Viel Spaß beim Lesen! (mehr …)

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Elbgym Hamburg – Hamburgs echtes Fitnessstudio

Hi Leute,

weiter geht’s mit unserer CrossFit Box Serie auf dem Blog. Heute möchte ich euch das Elbgym in Hamburg vorstellen. Wilhelm Schröter, Inhaber des Elbgym, war früher selbst American Football Spieler, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass ich ihn auf dem CrossFit Football Seminar antreffen konnte. Ein Bär von einem Mann, ultra stark und mega nett. Auch wenn er selbst nicht ganz so begeistert war vom Lehrgang wie ich. Aber als ehemaliger Spieler kannte er ja auch vieles schon, was mir noch neu war.
Ich möchte diesen Artikel gern, wie auch die anderen über CrossFit6P, CrossFit Leipzig und Pure Performance CrossFit sehr persönlich halten und Wilhelm selbst zu Wort kommen lassen:
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