Strength Bands sind für Push gedacht. Nutzt du deine richtig?

Wie wir Strength Bands richtig verwenden

Trainierst du mit Strength Bands? Viele von uns beantworten diese Frage mit ja. Aber wozu nutzt du sie? Die am meisten verwendete Form ist die Unterstützung beim Pull-Up. Den Sinngehalt dieser Übung haben wir im Artikel „Sind Banded Pull-Ups ungeeignet für dich?“ besprochen.

Wofür werden die Bands denn noch benutzt? Meistens für Stretching Übungen wie den Banded Bully Stretch oder, sofern du nach Louie Simmons Westside Barbell trainierst, auch gern mal für Powerlifting Übungen.
Wo aber ist der Einsatz von Strength Bands wirklich sinnvoll? Wie holst du das Beste aus deinem Training heraus? Egal, ob du die Bewegung einfacher oder schwieriger gestalten möchtest.

Grundlage: Der Einfluss der Kraftkurve

Bleiben wir zunächst einmal bei Bodyweight Übungen. Der Gebrauch der Bänder ist hier einfach weiter verbreitet.
Wenn du diesen Blog liest dann hast du schon mal einen Klimmzug gemacht und genauso eine Liegestütz. Da führt kein Weg dran vorbei. Dabei hast du inituitiv festgestellt, dass diese Übungen eine Kraftkurve aufweisen. Was das bedeutet? Ein Teil der Übung fällt dir leichter als ein anderer. Ganz simpel ausgedrückt. In beiden Beispielübungen arbeiten deine Muskeln einmal konzentrisch und einmal exzentrisch. Nur so können sie deine Gelenke durch die Flexion (Beugung) und Extension (Streckung) führen. Welcher Part fällt dir schwerer? Was kannst du länger halten? Die obere Position eines Liegestütz oder die untere? Und beim Pullup?

Exakt. Immer dann, wenn die Gelenke gebeugt sind fällt uns die Bodyweight Übung am schwersten. Liegestütz sind kurz über dem Boden am schwierigsten. Mit gestreckten Armen in der Plank geht es ganz gut. Klimmzüge sind zwar nicht leicht wenn wir mit gestreckten Armen da hängen, aber der noch schwierigere Teil ist doch das Kinn über die Stange zu bekommen. Da sehen wir auch die meisten Cheats und Hampeleien.

Beim Deadlift wird der Einsatz von Strength Bands genutzt, um die Kraftkurve zu erhöhen

Das Prinzip „Accomodating Resistance“

Ich will dich nicht mit Informationen überladen. Suche am Besten in einer ruhigen Minute mal nach Louie Simmons und Westside Barbell, um tiefer in die Materie zu Accomodating Resistance einzusteigen. In der Kurzform erklärt: Es geht bei dieser Trainingsform um das Training mit steigendem bzw. sich addierendem Wiederstand. Du hast bestimmt schon mal Athleten mit Eisenketten oder Strength Bands trainieren sehen. Diese Sportler nutzen die Ketten/Bänder, um die Übung an ihrem stärksten Punkt schwieriger zu gestalten. Wer z.B. Ketten an der Langhantel hat, der muss in der oberen Position des Deadlifts mehr Gewicht halten als in der tiefen. Es ist ja auch mehr Kette in der Luft. Wer Bänder nutzt hat dann eben mehr Spannung drauf. Gleiches Prinzip wie bei den Bodyweight Übungen: auch bei den Lifts ist der schwächste Punkt dann, wenn unsere Gelenke in der Flexion sind. Beim Kreuzheben fällt uns das Wegheben vom Boden schwerer. Das Gewicht in der Top Position zu halten passt dagegen. Was fällt dir beim Squat schwerer? Aus der Hocke zu kommen? Oder oben zu stehen?

Dein Übertrag zu Bodyweight Training

Du hast jetzt ein tieferes Verständnis wie und warum wir Strength Bands einsetzen sollten. Die Kraftkurve spielt dabei die grundlegende Rolle. Und Accomodating Resistance ist die Idee diese Kurve auszunutzen bzw. zu verstärken. Bei Bodyweight Übungen können wir Strength Bands aber auch genau andersherum verwenden: als „accomodating assistance“ also sich addierende Hilfestellung.
Klingt komisch. Ich weiß. Aber hier ist der Deal. Nutzt du die Dinger bei Pull Übungen wie Klimmzügen, dann helfen sie dir in der stärkeren Position mit gestreckten Armen und gar nicht mehr in der schwächsten Position. Dabei geht’s doch hier um die Wurst. Das Kinn muss über diese Stange! Nur ist da kein Zug mehr auf dem Band. Deine Hilfestellung ist weg. Das ist so als wolle mir jemand in der Nachhilfe Mathe erklären. Zeigt mir aber nur wie man das Buch aufschlägt.

Da bleibt mir nur der Spickzettel! Und den Athleten, die versuchen so ihre Pull-Ups zu erlernen bleibt nur das Cheaten in der höchsten Position. Liebevoll auch „Frog Pull-Up“ genannt. Wegen der witzigen Beinbewegung die dabei zustande kommt. (Horizontales Rudern, negative Pull-Ups und isometrische Arbeit bringen euch da weiter! Und ihr könnt dabei eine saubere Körperspannung erlernen)

auch bei horizontalen Push-Bewegungen macht der Einsatz von Strength Bands Sinn

Du nutzt deine Strength Bands ab jetzt sinnvoll…

und das bedeutet in Push-Bewegungen wie Pull-Ups, Dips und Handstand Push-Ups. Denken wir zurück an die Kraftkurve. Diese Bewegungen sind am schwierigsten wenn die arbeitenden Gelenke gebeugt sind. Typischerweise in der tiefsten Position. Bedeutet: wenn du ein Strength Band über dir befestigst, dann hast du in der tiefsten Position die meiste Hilfe. Da wo du sie brauchst. Und in der höchsten Position? Da ist das Band am wenigsten gespannt und liefert dementsprechend am wenigsten Hilfestellung. Simpel, nicht wahr?

Für Push-Bewegungen passen die Bänder also voll in die Kraftkurve und unterstützen dich. So kannst du eine langsame, stetige Steigerung bei super Bewegungsqualität erwirken. Was willst du mehr?

Drei Punkte für den Einsatz deiner Strength Bands in der Box

Folgende drei Punkte solltest du beachten:

1)

Die Höhe deines Ankerpunktes. Wenn du ein dünnes Band hoch aufhängst, dann hat es evtl. so viel Spannung wie ein dickeres Band, dass du einfach nur tiefer aufhängst. Damit gewinnst du keinen Blumentopf. Stelle also sicher, dass du immer die gleiche Höhe verwenden kannst, um das richtige Band wählen zu können.

2)

Bänder sind nur eine Hilfestellung wenn du nicht weiterkommst. Oder Probleme in einer Position hast. Dein Ziel ist daher immer dünnere Bänder zu verwenden (auf der gleichen Höhe). Und am Ende gar keine mehr zu brauchen. Bevor du auf ein dünneres Band wechselst solltest du aber 5 Sätze á 5 Reps mit deinem vorherigen schaffen. Dann kannst du runter gehen. Wenn du ganz am Anfang stehst, dann beginne mit 3 Sätze á 1 Rep und steigere dich bis zu 5×5 Reps.

3)

Viele Wege führen nach Rom. Ich will die Nutzung von Bands für Pull-Ups hier nicht verteufeln. Es gibt auch Athleten, die hauptsächlich Probleme in der tiefsten Position haben. Hier sind Bands super. Aber das ist extrem selten. Pull-Ups so zu lernen dauert meist länger als auf anderen Wegen. Oft gepaart mit schlechter Bewegungsqualität die sich in unser Hirn brennt. Nutzt die Bands lieber als Hilfsmittel für Übungen entsprechend ihrer Kraftkurve. Also Push-Übungen. Hab ich da irgendwo Squats gehört?

Finish strong,
Art

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Product Review: Die SF Warrior Elite Bar

Die Suche nach einer guten Stange…
Die Suche nach guten Hantelstangen, die man sich auch preislich leisten kann, war bisher eher weniger von Erfolg gekrönt. Gute Stangen kosteten ein Vermögen, günstige Stangen…dazu muss ich nichts sagen. Ihr kennt das Problem.

schwarze Stange mit silbernen Gewichtsaufnahmen. Einfach geil!
schwarze Stange mit silbernen Gewichtsaufnahmen. Einfach geil!

Jetzt kann ich wirklich guten Gewissens sagen, dass diese Suche ein Ende hat. Die Suprfit Warrior Elite Bar ist einer meiner neuen Lieblinge. Erstens sieht sie ultra fett aus durch das schwarze Finish. Okay, da bin ich ein Marketingopfer. Aber ich steh drauf.
Zweitens liegt die Warrior Elite Bar „elitär“ in der Hand. Ich durfte sie jetzt eine Weile testen und habe sie auch bei CrossFit Kokoro in der Box eine ganze Weile von anderen Athleten testen lassen. Das allgemeine Fazit: geile Stange mit integriertem „optischen Orgasmus“ (bin halt nicht der Einzige der auf schwarze Hantelstangen abfährt) und starker und scharfer Rändelung aka super Grip.

Lagerung, Grip und Maximalzuladung
Spaß beiseite kommen wir zu den wichtigen Details. Suprfit hat schon vor einiger Zeit damit begonnen eigene Hantelstangen zu produzieren. Auch die älteren Versionen, wie die Warrior Eco Bar, waren meiner Meinung nach top. Die Warrior Elite Bar setzt dem Ganzen noch eins drauf. Sie ist die Weiterentwicklung der Eco Bar mit einer höheren Maximalzuladung von insgesamt 680 kg. Ich weiß nicht wie krass stark ihr vielleicht seid, aber für mich reicht das locker. :-)

Die Stange ist dreifach bronzegelagert (Bushing). Das bedeutet, wir haben es hier mit einer qualitativ wirklich hochwertigen Federstahl-Stange zu tun deren Drehfähigkeit in der oberen Liga mitspielt. Das macht die Warrior Elite Bar wirklich Elite. Sie ist somit nicht nur für Powerlifts wie Squats, Bench Press, Press und Deadlifts geeignet sondern überzeugt auch im komplexeren Gewichtheben. Und das sogar gemäß den Standards der International Weightlifting Federation (IWF). Eine Wettkampfstange für knapp 380 € also? Genau! Wenn das kein geiler Deal ist!

Sehr überzeugt hat mich neben der Drehfähigkeit der Grip der Stange. Sie weist eine anfangs extrem scharfe Rändelung auf. Das finde ich sehr angenehm, da so der Grip auch lange erhalten bleibt. In der Mitte haben wir eine klassische Aussparung/glatte Fläche, um das Umsetzen (Clean), Frontsquats, Thrusters und Co. im vorderen Halsbereich verletzungsfrei zu überstehen und bei Squats und Konsorten die Haut im Nackenbereich zu schonen. Das oft gesehene Problem, dass die Bumper Plates gern nach außen wandern auf der Gewichtsaufnahme wird hier verhindert durch Rillen in derselbigen. Zusammen mit ein paar Lock-Jaws fetzt das Konzept.

Egal ob du lieber in Richtung Powerlifting oder Oly Lifts trainierst. Für beides hat Suprfit auf seiner Warrior Elite Bar die wettkampfgeeigneten Markierungen angebracht. Damit wird zwar das Gewicht nicht leichter, aber wenigstens packst du es gleichmäßig an!

Fazit: „Geiz ist geil“
Geiz ist es nicht zwingend. Lediglich im Vergleich zu marktführenden Marken ist die Warrior Elite Bar mit 380€ durchaus am unteren Ende bzw. Anfang der Mitte angesiedelt. Während das oft ein Merkmal schlechterer Qualität ist überzeugt mich die Warrior Elite Bar mit dem absoluten Gegenteil. Eine wirklich geile Stange. Liegt super in der Hand. Hat eine scharfe Rändelung und damit einen super Grip. Schont Schienbeine, Hals und Nacken durch die Aussparung in der Mitte. Verhindert das „Wandern“ der Bumper Plates durch Rillen in der Gewichtsaufnahme. Und überzeugt optisch erst recht. Und das für nen Appel und ein Ei. Für mich eindeutig eine „Elite Entscheidung“

Finish strong,
euer Art

 

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